Spätestens seit der Mitte der 90er Jahre sind viele IT-Systeme in
kürzester Zeit aus dem Boden gestampft worden. Die damalige
Einstellung "Geld spielt keine Rolex" hat allzu oft dazu geführt, daß
unausgereifte Systeme mit übermäßigen Betriebskosten und allzu
häufigen Betriebsstörungen in den leider nicht wirklich geregelten
"Regelbetrieb" genommen wurden. Aber der Boom ist vorbei, heute
entscheiden die Kosten, wer im harten wirtschaftlichen Alltag
langfristig überleben kann.
Die präsentierte Vorgehensweise liefert eine systematische Analyse,
die einerseits der IT-Fachseite die Inventarisierung, Priorisierung
und Einschätzung der offenen Probleme erleichtert, andererseits aber
auch einer Geschäftsleitung als technisch orientierte
Entscheidungsgrundlage dienen kann, die die übliche
betriebswirtschaftliche Analyse durch das Controlling komplementiert.
Neben der eigentlichen Technik, grob aufgeschlüsselt in Hardware,
System-, Middleware- und Anwendungssoftware, werden insbesondere auch
Dokumentation, Betriebsabläufe und das Training der Mitarbeiter,
sowohl der User als auch der Betriebsverantwortlichen, ausführlich
betrachtet.
Die Analyse setzt an drei Stellen an:
Der Regelbetrieb wird auf Performance im weiteren Sinne
untersucht. Neben der konventionellen Suche nach Bottlenecks und Hot
Spots ist das wesentliche Werkzeug eine Gegenüberstellung dessen, was
unabhängig von der vorhandenen Lösung theoretisch möglich sein könnte,
und was tatsächlich an Performance beobachtet und gemessen wird.
Zur Analyse der tatsächlichen und potentiellen Störungsfälle werden
zunächst Störungsszenarien bestimmt, die dann auf
Eintrittswahrscheinlichkeit und Auswirkungen untersucht werden. Das
Ergebnis zeigt unbereinigte "Altlasten" auf und ist Grundlage für eine
betriebswirtschaftliche Risikoanalyse, die den Szenarien Risiken
zuordnet.
Schließlich wird analysiert, welche Probleme langfristig auftreten
können. Hier werden Probleme wie die Abhängigkeit von
Softwarelieferanten, spezieller Hard- oder Systemsoftware genauso
betrachtet wie abzusehende technische Paradigmenwechsel oder wie die
Abhängigkeit von einzelnen Mitarbeitern.
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