Das Schöne am Frühjahrsfachgespräch: Vor, in und nach den Vorträgen wird man abgefüllt mit Know-how. Das Anstrengende am Frühjahrsfachgespräch: Vor, in und nach den Vorträgen wird man abgefüllt mit Know-how.
Weil es uns nicht anders geht, bekommt Ihr hier noch mal eine Zusammenfassung vieler Vorträge – beginnen wir heute mit denen von Donnerstag, d. 1. März, direkt nach der Keynote.
Vinzenz Vietzke kam bei „Open-Source-Entwicklung im Kundenauftrag“ auf ähnliche Probleme wie Johannes Loxen in der Keynote zu sprechen – wenn auch aus anderer Perspektive. Und Florian Effenberger berichtete aus der sehr aktiven LibreOffice-Community (Slides, Proceeding in der aktuellen UpTimes). Dabei wiederum auch in Bezug auf die Keynote interessant: Die garantierten Rechte, die LibreOffice-Entwicklern zugesichert werden können, weil das Projekt von einer Stiftung – der Document Foundation – getragen wird.
Matthias Müller widmete sich derweil Redundanzanforderungen und Bernd Erk anschließend in einem sehr vollem Raum dem Monitoring-Tool Icinga: Einige Besucher saßen gar auf dem Fußboden. Sorry, da haben wir uns schlichtweg verschätzt – und danke für Euren „Beamer-Hack“:
Nach dem Mittag standen im „roten Würfel“, dem größten Hörsaal hier an der Hochschule, Soft Skills im Vordergrund:
Felix Pfefferkorn berichtete von seiner Tätigkeit als Ausbildungsleiter bei 1&1, bei der für ihn folgende Komponenten im Mittelpunkt stehen:
- Man sollte den Spieltrieb und die Neugier anregen: dazu gehört es auch, von betrieblicher Seite Raum und Ausrüstung bereitzustellen, damit Mitarbeiter experimentieren können.
- Mitarbeiter sollten auch die Zeit zur Weiterbildung bekommen – dazu gehört auch, VPN-Zugänge zu ermöglichen, damit bspw. „junge Väter von zuhause reinschauen können“.
- Die Kompetenzen eines einzelnen müssen im Team und vom Vorgesetzten geschätzt werden – dazu gehört auch, ein realistisches Vorschlagswesen einzuführen.
- Vorgesetzte sind Vorbilder: Auch Führungskräfte sollten zu Weiterbildungen fahren.
Im Anschluss hielt Thomas Rose in seinem Vortrag „Gesunder Umgang mit Kritik“ eine Reihe hilfreicher Tipps bereit, wie man mit Kollegen gerade in Krisensituationen umgeht. Übrigens, die Hauptursache dafür, dass wir uns in stressigen Situationen schon mal idiotisch aufführen, liegt am ausgeschütteten Adrenalin. Roses wichtigster Tipp also, erst einmal tief durchzuatmen, wenn es hart auf hart kommt.
Im Gegentrack ging es technisch zu: Stefan Neufeind stellte die Sysad-Tools facter, puppet und augeas vor und bewies dabei, dass zentrale Systemverwaltung nicht nur zeitsparend, sondern auch weniger fehleranfällig ist (Proceeding in der aktuellen UpTimes). Andreas Schmidt schloss sich mit der Präsentation parallelisierter Administration mit Marionette Collective an – das übrigens aus derselben Softwareschmiede wie Puppet kommt (Slides, Proceeding in der aktuellen UpTimes).
Die „Sündenfälle der IT“ zeigte uns Oliver Rath nach der Kaffeepause: Protokolle wie FTP, Netzwerktechniken wie TCP/IP , Hardware wie schnell abgenutzte HDMI-Stecker oder die Ein-Knopf-Maus, Prinzipien wie ISO9000, die nicht für gute Software, sondern nur dafür sorgt „dass die Fehler nachvollziehbar sind“ … die Liste „historisch gewachsenen Unkrauts war lang und wurde im Publikum rege diskutiert. Wer ist schuld daran, dass die bei vi ständig benötigte Taste so unpraktisch auf der Tastatur liegt? Der Fakt, dass es heute keine Unix-Tastaturen mehr gibt, für die ESC als befehlseinleitende Taste einst ausgewählt wurde, oder der Fakt, dass auch einfach keine Verbesserung gefunden wird?
Die letzten vier Vorträge dann wieder geballtes technisches Wissen: Jens Link stellte die Adressierungsarten Anycast und Multicast vor, danach ging Johannes Hubertz auf IPv6 ein (Proceeding in der aktuellen UpTimes). Nebenan in gewohnt unterhaltsamer Art und Weise: Erkan Yanar, wie viele andere bereits wiederholt auf dem Frühjahrsfachgespräch, erklärte LinuX-Container und Franz Haberhauer, wie man bei modernen Netzwerken für genügend Ressourcen sorgt (Proceeding in der aktuellen UpTimes).
Nach einer kurzen Verschnaufpause dann: Hackerhaus. Deftiges Essen, helles und dunkles Bier, urige Atmosphäre – und wie immer ganz viel Austausch, so wie wir es vom FFG gewohnt sind!
Die Vorträge vom darauffolgenden Tag FFG werden ebenfalls in Kürze hier vorgestellt.
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Text: Corina Pahrmann/GUUG